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09. Kurbelgehäuse-Entlüftung (PCV, Positive Crankcase Ventil
#1
Allgemeine Beschreibung

1 Durch das Kurbelgehäuse-Entlüüftungssystem wird der Ausstoß an Kohlenwasserstoffen verringert. Dies geschieht dadurch, das die im Motor entstehenden Gase (z. B. Blow-By an den Kolbenringen) mit Frischluft vermischt werden und in die Ansaugbrücke zurückgeleitet werden, d.h. somit dem Verbrennungsprozeß wieder zugeführt werden (S. a. Abb. 9.1 a, 9.1 b).

2 Das System besteht in der Hauptsache aus einigen Gummischläuchen und einem PCV-Ventil (ein Ventil, welches anliegenden Druck nur in einer Richtung durchläßt).

3 Um einen 'runden' Leerlauf zu ermöglichen, werden bei hohem Saugrohrdruck nur geringe Mengen der Gase aus dem Kurbelgehäuse zurückgeführt. Unter unnormalen Betriebsbedingungen wird die größtmögliche Menge der entstandenen Blow-By-Gase dem normalen Verbrennungsprozeß zugeführt.


[Bild: 24,2a.jpg]
Schematische Darstellung des Gasflusses der Kurbelgehäuseentlüftung bei der V6-Maschine.
A PCV-Ventil
B Zur Drosselklappe
C Unterdruckleitungen der Ventildeckel
D Unterdruckleitung am PCV-Ventil
E Zur Saugbrücke

Überprüfen

4 Das Kurbelgehäuse-Entlüftungssystem kann schnell und einfach überprüft werden. Es sollte regelmäßig überprüft werden, da das Ventil oftmals durch KohlenstoffAblagerungen der Blow-By-Gase verstopft ist. Die dann auftretenden Erscheinungen sind z. B. unrunder Leerlauf, zu geringe Leerlaufdrehzahl oder absterbender Motor, aus dem Ventildeckel herausleckendes Öl, Öl im Luftfilter oder schlammartige Ablagerungen im Motor.

5 Zunächst das Ventil ausfindig machen. Bei Fahrzeugen mit der Vierzylinder-Maschine befindet sich dieses direkt zwischen dem dem Ansaugstutzen des Luftfilters und dem Ventildeckel. Bei Fahrzeugen mit V6-Maschine ist das Ventil am linken Ende des vorderen Ventildeckels zu finden.

6 Die Schlauchverbindungen am Ventil lösen. Hierbei ist vorsichtig vorzugehen, um die Winkel aus KunststoffDruckguß nicht zu beschädigen.

7 Den Motor starten und im Leerlauf drehen lassen. Den Daumen an das Ende des Gummischlauchs haken, hierbei muß ein leichter Luftzug (Vakuum) zu spüren sein. Dies bedeutet, das die Luft durch das gesamte System geleitet wird und das System ordnungsgemäß funktioniert. Dennoch sollte der Luftfilter überprüft werden. Ist dieser verschmutzt oder verstopft, sollte dieser erneuert werden.

8 Ist nur ein geringer oder kein Unterdruck am Ende der Leitung zu spüren, so ist das System möglicherweise verstopft und muß genauer untersucht werden. Ein Leck in dem Ventil oder den Schläuchen kann in einem unrunden Leerlauf, absterbendem Motor und / oder sehr hoher Leerlaufdrehzahl resultieren.

9 Den Motor abstellen und das PCV-Ventil ausbauen. Das Ventil schütteln und hierbei auf ein klickendes Geräusch achten. Ist hierbei kein deutliches 'klicken' zu vernehmen, so ist das Ventil zu erneuern.

10 Den Motor bei ausgebautem PCV-Ventil starten und den Daumen an die Öffnungs des Schlauchs am PCV-Ventil haken. Hierbei muß ein deutlicher Unterdruck zu spüren sein.

11 Ist kein oder nur ein sehr geringer Unterdruck zu fühlen, so ist die Unterdruckleitung am anderen Ende des Ventils abzuziehen. Bei weiterhin mit Leerlaufdrehzahl laufendem Motor an dem gerade abgezogenem Schlauch erneut das Vorhandensein von Unterdruck überprüfen. Liegt auch hier kein Unterdruck an, so deutet dies auf einen verstopften Schlauch und / oder Einlaßöffnung am Motor hin. Die verstopfte Leitung abziehen und mit Druckluft ausblasen. Läßt sich hierdurch keine Verbesserung erzielen, muß eine neue Unterdruckleitung beschafft werden. Sind die Unterdruckkanäle in der Saugbrücke verstopft, so muß die Saugbrücke ausgebaut und gründlich von den KohlenstoffAblagerungen gereinigt werden. Liegt auf der Eingangsseite des PCV-Ventils Unterdruck an, auf der Ausgangsseite jedoch nicht, so ist das Ventil defekt und muß erneuert werden.

12 Beim Kauf eines neuen PCV-Ventils ist darauf zu achten, das in Abhängig der Motorvariante und des Baujahres verschiedene Ventile zum Einsatz kamen. Ein falsches Ventil kann zu Beschädigungen am Motor führen.

13 Der Ausbau und -Tausch der einzelnen Bestandteile der Kurbelgehäuseentlüftung wird in Kapitel 'A' detailiert beschrieben.

[Bild: Auftrag%20%201_Picture40.jpg]
Die Bestandteile der Kurbelgehäuse-Entlüftung, hier am Beispiel der 2,51-Vierzylinder-Maschine. Zu sehen sind die beiden Adapterwinkel (jeweils für den Ventildeckel und die Drosselklappe), das PCV-Ventil sowie ein kurzes Stück Unterdruckleitung.


[Bild: Auftrag%20%201_Picture38.jpg]


[Bild: Auftrag%20%201_Picture39.jpg]



[Bild: Auftrag%20%201_Picture42.jpg]
Schematische Darstellung des Luftfilter bei Fahrzeugen mit Vierzylinder-Maschine.
1 Flügelmuttern - Deckel Luftfiltergehäuse
2 Luftfiltergehäuse
3 Unterdruckmotor
4 Temperatursensor
5 Unterdruckleitung
6 Heizröhre
7 Luftfitergehäuse-Dichtung
[Bild: Auftrag%20%201_Picture41.jpg]


[Bild: Auftrag%20%201_Picture43.jpg]
Einbaulage des Katalysators (Gezeigt am Beispiel der Vierzylinder-Maschine)
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