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01. Allgemeine Informationen
#1
Das Kühlsystem besteht in der Hauptsache aus einem Radiator (Wärmetauscher oder Kühler), einem Kühlmittel-Vorratsbehälter, einem thermostatgesteuertem elektrischen Lüfter, einem auf den Kühlmittelkreislauf wirkenden Thermostat mit Gehäuse, der vom Fahrzeugmotor (Kurbelwelle) angetriebenen Wasserpumpe (Kühlmittelpumpe) und einem Keilriemen.

Beim Kühler handelt es sich um einen sog. Durchflußradiator. Bei Fahrzeugen mit Automatikgetriebe sind am Wärmetauscher zusätzliche Ein- und Ausgangsleitungen vorhanden, durch diese fließt die Getriebeflüssigkeit in einen linksseitig im Gehäuse verbauten zusätzlichen Wärmetauscher, welcher die Temperatur der Getriebeflüssigkeit in verträglichen Bereichen hält. Bei allen Fahrzeugen, welche über eine Klimaanlage verfügen, ist direkt vor dem eigentlichen Wärmetauscher noch ein sog. „Kondensator" eingebaut. Auf der Oberseite des Wärmetauschers befindet sich eine Verschlußkappe mit integriertem Überdruckventil. Dieses Ventil öffnet, sobald sich mehr als 15 PSI Druck im Kühlsystem aufgebaut haben. Dies ist im Normalfall, d. h. auf Höhe des Meeresspiegels bei einer Kühlmitteltemperatur von ca. 262°F der Fall.

Im rechten Teil des Vorderwagens befindet sich ein KühlmittelVorratsbehälter, dieser ist über einen Gummischlauch direkt mit dem Wärmetauscher an dessen Einfüllstutzen verbunden.

Im Fahrbetrieb dehnt sich das Kühlmittel bedingt durch die Erwärmung des Motors aus und gelangt über den beschriebenen Gummischlauch in den Vorratsbehälter. Wird der Motor ausgeschaltet, so fliesst das Kühlmittel langsam aus dem Vorratsbehälter in den Wärmetauscher zurück. Der Lüfter wird von einem Elektromotor angetrieben. Dieser wird immer dann mit Energie versorgt, d. h. eingeschaltet, wenn die durch ein elektrisches Thermostat (Schalter) ermittelte Kühlmitteltemperatur über xxx°C liegt.

Die Wasserpumpe (eigentlich Kühlmittelpumpe) ist an der dem Getriebe gegenüberliegenden Seite des Motors montiert und wird mittels eines Keilriemens von der Kurbelwelle angetrieben. Die Wasserpumpe 'saugt' das Kühlmittel aus dem Kühler und pumpt dieses durch die im Motor eingelassenen Wasserkanäle, die Ansaugbrücke und die Zylinderköpfe. Die Wasserpumpe und der Kühler sind mittels zweier Leitungen aus rostfreiem Edelstahl miteinander verbunden. Die Leitung auf der rechten Fahrzeugseite transportiert das Kühlmittel vom Kühler zur Wasserpumpe, die Leitung auf der linken Fahrzeugseite ist für den Rücktransport des erwärmten Kühlmittels vom Thermostat zum Kühler zuständig.

Ein Teil des durch den Motor aufgewärmten Kühlmittels wird durch einen weiteren Wärmetauscher im Fahrgast-Innenraum geleitet. Die durch diesen geleitete Luft strömt durch mehrere in der Armaturentafel verlegte Kanäle und sorgt wahlweise für die Erwärmung der Fahrgastzelle.

Als Sonderoption ist eine Klimaanlage erhältlich. Der für die Klimaanlage erforderliche Kompressor ist vorne an dem Motor montiert, d. h. zwischen Motor und Fahrgastzelle. Angetrieben wird der Kompressor, ähnlich wie die Wasserpumpe, durch einen Keilriemen. Alle anderen Bestandteile der Klimaanlage sind im Vorderwagen montiert.

Elektrische Sensoren

Im Fiero werden Insgesamt 2 Sensoren und 2 Schalter verwendet, sowohl beim 4- als auch beim 6-Zylinder. Bei einigen Fahrzeugen mit der 4-Zylinder-Maschine wurde hinter dem Kühler ein elektrischer Lüfter mit 2 Laufgeschwindigkeiten eingebaut. Dieser verfügt über 2 Schalter, welche in einem Gehäuse eingebaut sind, und die Laufgeschwindigkeit des Lüfters regeln. Diese Fahrzeuge können relativ leicht an einem großen weißen Keramik-Widerstand identifiziert werden, welcher direkt am Rahmen des Kühlers angebaut ist. Sollen also Ersatzteile für den elektrischen Teil der Kühlanlage besorgt werden, sollte man sich vorher darüber informieren, welcher Lüfter eingebaut ist.

Die beiden Temperatur-Sensoren sind prinzipiell Widerstände, deren spezifischer Widerstand sich in Abhängigkeit der UmgebungsTemperatur ändert. Es handelt sich um sog. "Heißleiter" (PTC, Positive Temperature Coefficient), d.h.: Steigt die Umgebungstemperatur, verringert sich der Widerstand. Verringert sich die Temperatur, so steigt der Widerstand des Sensors.

Einer dieser beiden Sensoren ist direkt mit dem Steuerrechner (ECM) verbunden. Anhand dieses Sensors ermittelt der FahrzeugSteuerrechner die Temperatur des im Motor umlaufenden Kühlmittels und kann entscheiden, ob der "Closed Loop" eingeschaltet werden kann. Weiterhin hat die Motortemperatur entscheidenden Einfluß auf die Gemischmengenregelung und die Zündverstellung.

Der 2. Sensor ist zusammen mit einem Temperatur-Schalter in einem Gehäuse verbaut. Der Sensor steuert die Temperatur-Anzeige in der Armaturentafel. Der Schalter schließt bei Erreichen einer zu hohen Motortemperatur einen elektrischen Kontakt und sorgt für das Aufleuchten der Kühlmittel-Kontrollampe in der Armaturentafel. Sowohl dieser Sensor als auch der Schalter sind nicht mit dem Fahrzeug-Steuerrechner verbunden.

Aufgrund der unmittelbaren Nähe der Sensoren-Anschlüsse zu den Abgasrohren können im Laufe der Zeit Defekte auftreten. Die Anschlüsse können relativ einfach von den Sensoren abgezogen werden. Wie kann festgestellt werden, welches Kabel an welchen Sensor angeschlossen werden muß ? Zunächst beide Kabel anschließen und den Motor starten. Erreicht dieser Betriebstemperatur, ohne das die Temperaturanzeige ausschlägt, so sind die beiden Kabel zu tauschen. Um das Meßinstrument und die Kühlmittel-Kontrollampe zu überprüfen, sind beide Kabel bei eingeschalteter Zündung an Masse zu legen. Das Meßinstrument sollte Vollausschlag anzeigen und die Kühlmittel-Kontrollampe muß aufleuchten.

Ein einzelner Schalter sorgt für das Hinzuschalten des Lüfters bei Erreichen einer zu hohen Kühlmitteltemperatur. Der Schalter schließt bei 235°F (ca. 114°C). Dieser und ein weiterer, in der Bedientafel für die Klimaanlage eingebauten Schalter legt den Erregerkontakt des Lüfterrelais auf Masse und schaltet somit den (relativ großen) Arbeitsstrom für den Lüfter. Dieses Relais ist der hinteren rechten Ecke des Vorderwagens (Nahe dem ScheibenWaschwasserbehälter) eingebaut. Um die ordnungsgemäße Funktion des Relais zu überprüfen, ist das dunkelgrün/weiße Kabel am Temperaturschalter am Motor an Masse zu legen, der Lüfter muß dann bei eingeschalteter Zündung zu arbeiten beginnen.

Neben dem Relais ist insbesondere der Schalter ein Quell ständigen Ärgers, dies gilt für sämtliche GM-Fahrzeuge. Erwärmt sich der Motor im Stand bei laufendem Motor sehr stark, ohne das der Lüfter anspringt und kühft sich bereits bei Fahrt mit geringer Geschwindigkeit wieder ab, dürfte dieser Schalter mit großer Warscheinlichkeit defekt sein. Ist dies der Fall, so kann der Lüfter notfalls durch Einschalten der Klimaanlage zur Mitarbeit überredet werden.

Zur Klimaanlage gibt es noch etwas kurioses zu berichten: Im Klimakompressor ist ein Schalter eingebaut, welcher bei Erreichen eines bestimmten Druckes den Lüfter einschalten soll. Die Daseinsberechtigung für diesen Schalter ist mehr als fragwürdig, denn wie bereits weiter oben beschrieben, läuft der Lüfter bei eingeschalteter Klimaanlage immer mit. Bei den als Ersatzteilen erhältlichen Kompressoren fehlt dieser Schalter oft gänzlich, sodaß die Anschlüsse freigelassen werden müssen (Die ErsatzKompressoren weisen außerdem bemerkenswerter Weise auch keinen Kupplungs-Schalter auf).

Wie bereits erwähnt, verfügen einige Fahrzeuge mit 4-ZylinderMaschine und Klimaanlage über einen Lüfter mit 2 Laufgeschwindigkeiten. Das Schaltergehäuse befindet sich an der gleichen Stelle wie bei Fahrzeugen mit dem "einfachen" Lüfter, beeinhaltet jedoch 2 Schalter. Der Lüfter wird bei Erreichen von 221°F (ca. 105 °C) eingeschaltet und bei 248°F (ca. 120 °C) mit der schnelleren 2. Laufgeschwindigkeit betrieben.
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