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34. Kompression überprüfen
#1
Durch die Kompressionsprüfung kann recht zuverlässig der Gesamtzustand des Motors ermittelt werden. Liegt die Kompression zu tief, kann dies möglicherweise an defekten Kolbenringen, Ventilen oder Ventilschäften oder an einer zerstörten Zylinderkopfdichtung liegen. Das Fahrzeug auf normale Betriebstemperatur bringen, danach den Motor für ca. 10 Min. abschalten, damit der Katalysator abkühlen kann. Achtung: Vor den weiteren Arbeiten unbedingt die Hochspannungsleitung zwischen Zündspule und Zündverteiler abnehmen, um das Verletzungsrisiko zu verringern.

[Bild: 34.1.jpg]
Beim Starten der Maschine die Kurbelwelle mindestens 4 mal drehen lassen, hierbei die Drosselklappe weit geöffnet halten.

Den Bereich um die Zündkerzen vorsichtig säubern. Hierdurch wird verhindert, das bei herausgeschraubten Zündkerzen Fremdstoffe in den Zylinder gelangen können. Die Zündkerzen (vorsichtig) herausdrehen. Das Luftfiltergehäuse öffnen und den Filter entnehmen. Anmerkung: Da bei der Kompressionsprüfung der Motor mehrere Male durchgedreht werden muß, sollte die Starterbatterie voll oder zumindestens fast voll sein. , Das Kompressions-Meßgerät am 1. Zylinder anschließen und die Drosselklappe von Hand so weit wie möglich öffnen, dann den Motor starten (Die Kurbelwelle sollte sich mindestens 4 mal drehen). Wird ein einfaches Meßgerät ohne Papierschreiber verwendet. Zylindernummer und Ergebnis unbedingt notieren. Die volle Kompression sollte bereits nach der 1. bis 4. Kurbelwellenumdrehung anliegen. Baut sich die volle Kompression erst nach weiteren Versuchen auf, ist möglicherweise eines der Ventile defekt, die Kopfdichtung undicht oder der Zylinderkopf gerissen. Den größten abgelesenen Wert mit der Werksspezifikation vergleichen.

Die oben beschriebene Prozedur mit den anderen Zylindern wiederholen. Die Differenz zwischen dem geringsten und dem größten Kompressionswert der einzelnen Zylindern darf nicht mehr als 70% betragen. Keiner der abgelesenen Werte darf unter 100 psi liegen. Ein bis Zwei Teelöffel Motorenöl durch die Kerzenöffnung in den Zylinder geben (Hierzu empfiehlt sich die Benutzung einer kleinen Ölkanne) und die Kompressionsermittlung erneut durchführen. Steigt die Kompression merklich nach der Zugabe von Motorenöl, sind mit großer Sicherheit die Kolbenringe undicht. Bleibt der Wert gleich oder steigt nur gering, ist die Undichtigkeit bei den Ventilen oder der Kopfdichtung zu suchen. Defekte an den Ventilen können z. B. abgenutzte Ventilsitze, Riefen in den Schäften oder 'krumme' Venti lschäfte sein. Weisen zwei unmittelbar benachbarte Zylinder eine ähnlich geringe Kompression auf, ist mit großer Wahrscheinlichkeit die Kopfdichtung zwischen diesen beiden gebrochen. Befindet sich Kühlflüssigkeit in den betroffenen Zylindern oder im Kurbelgehäuse, ist ein Wechsel der Kopfdichtung unumgänglich. Liegt die Kompression höher als werksseitig spezifiziert, haben sich in den Zylinder möglicherweise Verbrennungsrückstände (Kohlenstoff-Ablagerungen) angesammelt. Ist dies der Fall, muß der Zylinderkopf abgenommen und gereinigt werden (Kapitel 2). Sind die Kompressionswerte in der Gesamtheit zu gering oder variieren sehr stark zwischen den einzelnen Zylindern, sollte die Hilfe einer qualifizierten Fachwerkstatt in Anspruch genommen werden, um die Fehlerquelle genauer zu lokalisieren.
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