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04. Flüssigkeitsstände überprüfen
#1
Die Flüssigkeiten und Öle im Motor und dessen Aggregaten sind für die Betriebssicherheit und lange Lebensdauer des Fahrzeugs von größter Wichtigkeit. Da diese Stoffe auch unter normalen Betriebsbedingungen gewissen Abnutzungserscheinungen unterliegen, müssen alle Betriebsstoffe nach einer bestimmten Zeit ersetzt werden. Welche Öle- und Flüssigkeiten zu Verwendung finden, wird am Anfang dieses Kapitels und in dem zum Fahrzeug zugehörigen Handbuch genauer beschrieben. Achtung: Bevor der Füllstand irgendeines Betriebsmittels gemessen wird, ist sicherzustellen, daß das Fahrzeug auf einer geraden Ebene abgestellt wurde.

Motorenöl

[Bild: 4.4.jpg]
Der Ölstand sollte sich zwischen den beiden Markierungen "ADD" und "FÜLL" bewegen (Pfeile im Bild). Die Differenz zwischen den beiden Markierungen beträgt ca. 1 Liter. Der Füllstand des Motorenöl kann mittels eines Peilstabes ermittelt werden, welcher sich im Bereich zwischen rechter "B“-Säule und Motorvorderteil befindet. Der Peilstab steckt in einer Metallröhre. Der Ölstand sollte nur bei "kaltem" Motor ermittelt werden, d.h. frühestens ca. 30 Minuten nachdem der Motor ausgestellt wurde. Wird der Ölstand bei betriebswarmen oder laufendem Motor gemessen, befinden sich große Teile des Motorenöls im Ölkreislauf, das am Peilstab abgelesene Ergebnis hat somit keine Aussagekraft. Den Peilstab aus der Röhre herausziehen und mit einem Lappen reinigen, danach den Peilstab erneuert bis zum Ende in die Röhre einführen. Peilstab herausziehen und Ergebnis ablesen, der Ölstand sollte zwischen den beiden Markierungen liegen (Siehe Abb. 4.4). Ist dies nicht der Fall, ist soviel Motorenöl nachzufüllen, bis der Stand der "FULL“-Markierung erreicht ist. Die Differenz zwischen den beiden Markierungen "ADD" und "FÜLL" beträgt etwas mehr als 1 Liter. Es ist sicherzustellen, das der Füllstand nicht unter die "ADD“-Markierung absinkt, andernfalls ein Motorschaden entstehen könnte. Ebenso ist ein Überfüllen zu vermeiden, hierdurch können neben Defekten an Zündkerzen und / oder Dichtungen ebenfalls schwere Motorschäden entstehen. Motorenöl wird durch eine Öffnung im hinteren Ventildeckel eingefüllt. Hierzu ist zunächst die darauf befindliche Kappe durch Drehen im Uhrzeigersinn zu lösen. Beim Einfüllen des Motorenöls sollte eine spezielle Kanne oder zumindestens ein Säurebeständiger Trichter verwendet werden um Verschmutzungen und üblen Gestank durch am Motor herunterlaufendes Öl zu vermeiden. Die Kontrolle des Ölstandes ist ein wichtiger Teil der allgemeinen Wartungsarbeiten. Ein ständig sinkender Ölpegel ist ein sicheres Anzeichen für leckgeschlagene Dichtungen im Bereich des Motors. Oftmals ist der Dichtring (0-Ring) des Zündverteilers defekt, das austretende Öl verteilt sich dann durch den Fahrtwind im gesamten unteren Motorbereich. Sieht das Öl "milchig" aus oder befinden sich Wassertropfen darin, ist möglicherweise eine Zylinderkopfdichtung defekt. Bei jeder Kontrolle des Ölstandes sollte der Peilstab zwischen Daumen und Zeigefinger "durchgezogen" werden, um evtl. vorhandene Metallpartikel oder Ablagerungen im Öl zu erkennen. Sind Ablagerungen zu erkennen, so ist das Motorenöl unverzüglich auszuwechseln.

Kühlmittel

[Bild: 4.13a.jpg]
Der Stand des Kühlmittels im Vorratsbehälter muß sich zwischen den Markierungen "ADD" und "FÜLL" bewegen. Alle in diesem Buch beschriebenen Fahrzeuge sind mit einem Hochdruck-Kühlsystem ausgerüstet. Ein weißer Kühlmittel-Vorratsbehälter befindet sich im Vorderwagen unmittelbar hinter dem Kühler. Dieser ist mittels eines Schlauchsystems mit dem Thermostat im Motorraum verbunden. Beim Erreichen der Betriebstemperatur des Motors wird das Kühlmittel durch die Wasserpumpe durch den Motorkreislauf und Kühler in den Vorratsbehälter zurückgepumpt. Der Kühlflüssigkeitspegel sollte in regelmäßigen Intervallen überprüft werden. Hierzu ist zunächst die Abdeckklappe des Vorderwagens zu öffnen. Bei kaltem Motor sollte der Füllstand geringfügig über der "CDLD" oder "ADD" - Markierung des Vorratsbehälters liegen. Wird der Füllstand bei betriebswarmer Maschine kontrolliert, muß der Füllpegel bei der "FÜLL" oder "FÜLL HOT" - Markierung oder knapp darüber liegen (Siehe Abbildung oben bzw. links)

[Bild: 4.13.jpg]
Zum Nachfüllen von Kühlfluisigkeit ist zunächst das Thermostat zu entfernen. Dabei ist zu beachten, welches die Ober- und Untersaite ist Achtung: Bei betriebswarmen Motor niemals das Thermostat oder die Verschlußkappe des Vorratsbehälters öffnen! Herausschießender Wasserdampf oder Flüssigkeit können event. schwere Verletzungen verursachen. Sollte es erforderlichsein, das System zu öffnen, ist zunächst der Motor abkühlen zu lassen. Dann die Verschlußkappe mit einem dicken Lappen umfassen und vorsichtig bis zur ersten Raste drehen. Entweichen heiße Dämpfe, das System weiter abkühlen lassen, dann die Verschlußkappe komplett lösen. Ist zum Erreichen des korrekten Füllstandes nur relativ wenig Flüssigkeit erforderlich, so kann für diesen Zweck bedenkenlos Wasser verwendet werden. Hinzufügen von Wasser verringert des Verhältnis zwischen Frostschutz und Wasser. Um das ordnungsgemäße Mischungsverhältnis sicherzustellen, sollte nach Möglichkeit die nachzufüllende Flüssigkeitsmenge bereits aus Wasser'/ Frostschutzgemisch im richtigen Verhältnis bestehen. Bei jeder Kontrolle des Kühlflüssigkeitsstandes ist auch die Beschaffenheit der Flüssigkeit zu überprüfen. Diese sollte im günstigsten Fall fast durchsichtig sein. Hat diese eine braune oder "rostige" Färbung angenommen, sollte das Kühlsystem nach Möglichkeit gereinigt und neu befüllt werden. Anmerkung: Obgleich die Kühlflüssigkeit einen "normalen" Eindruck machen kann, ist diese von Zeit zu Zeit auszuwechseln, da die Wirkung der rosthemmenden Stoffe im Frostschutzanteil nach einer gewissen Zeit nachläßt. Unter ungünstigen Umständen, wie wenn z. B. Luftblasen im Kühlmittelkreislauf vorhanden sind, kann der Kühlflüssigkeitspegel im Vorratsbehälter variieren. Der Flüssigkeitsstand sollte bei jedem Ölwechsel überprüft werden, nach Möglichkeit bei kaltem Motor. Aufgrund der Beschaffenheit des Kühlsystems ist eine bestimmte Reihenfolge einzuhatten, wenn Kühlflüssigkeit direkt in den Kühler eingefüllt werden muß. Achtung: Um die Gefahr von Verbrennungen durch austretenden heißen Wasserdampf zu vermeiden, darf der Verschluß vom Kühler nur bei kaltem Motor gelöst werden. Weiterhin können heiße Dämpfe und Flüssigkeiten herausspritzen, wenn die Verschlußkappe zu schnell gelöst wird. Bei kaltem Motor ist zunächst das Thermostat im Motorraum zu lösen. Dabei das Thermostat drehen, bis ein deutlicher Anschlag spürbar ist. Das Thermostat bei diesem Vorgang nicht herunterdrücken. Evtl. im Kühlsystem vorhandenen Druck vorsichtig entweichen lassen. Die Verschlußkappe herunterdrücken und weiterdrehen. Dann die Verschlußkappe nach oben abnehmen (Siehe Abbildung oben). Jetzt Ist Kühlflüssigkeit einzufüllen, bis diese den oberen Kragen des Kühlerverschluß-Rohrs erreicht hat. Die Verschlußkappe des Kühlers aufsetzen und zudrehen. Die Verschlußkappe ohne das Thermostat einsetzen und in der ersten Raste verriegeln. Hierzu die Kappe gegen den Uhrzeigersinn drehen, ohne diese herunterzudrücken, bis ein deutlicher Widerstand spürbar Ist. Kühlflüssigkeit in den Vorratsbehälter füllen, bis die "FÜLL" oder "HOT FULL" Markierung erreicht ist. Verschlußkappe des Vorratsbehälters aufsetzen und fest verriegeln. Nun den Motor starten und einige Zeit laufenlassen, bis dieser Betriebstemperatur erreicht hat (Werden die Kühlwasserschläuche am Kühler im Vorderwagen langsam „warm", so hat der Motor Betriebstemperatur). Den Motor im Leerlauf drehen lassen und die Verschlußkappe des Kühlers lösen. Nun soviel Kühlflüssigkeit hinzugeben, bis das Verschlußrohr bis an den Rand gefüllt ist. Verschlußkappe erneut aufstecken und verriegeln, hierbei sicherstellen, das die pfeilförmigen Markierungen auf der Kappe in dieselbe Richtung wie die des Überdruckventils zeigen.

Windschutzscheiben-Wischwasser

Der Voratsbehälter für die Scheibenwaschanlage befindet sich im rechten Teil des Vorderwagens unmittelbar vor der Windschutzscheibe. In Gebieten, wo die Temperatur unter oder nahe dem Gefrierpunkt reichen kann, sollte der Vorratsbehälter nie mehr als zu 2/3 gefüllt werden, damit die darin befindliche Flüssigkeit im gefrorenen Zustand sich ausdehnen kann. Der Einsatz von Frostschutz- oder Zusätzen auf alkohol. Basis ist sinnvoll, es sollte jedoch auf jedem Fall darauf geachtet werden, das sich die Zusatzstoffe mit der Kunststoff- eplankung und dessen thermoplastischer Lackierung vertragen. Um ein "Einfrieren" der Windschutzscheibe zu verhindern, sollte bei kalten Außentemperaturen zunächst das Gebläse auf "warm" gestellt und auf die Windschutz-scheibe gelenkt werden, bevor die Scheiben-Waschanlage benutzt wird.

Elektrolyt-Flüssigkeit der Batterie

Die Batterie befindet sich unter der rechten Ventilations- Abdeckung des Motorraumes. Bei den normalerweise verwendeten wartungsfreien Batterien kann durch die Ventilationsöffnungen mittels eines geeigneten Hydrometers die Flüssigkeits-Konzentration ermittelt werden. Ist diese zu gering, muß die Batterie durch eine neue ersetzt werden. Findet eine "nicht-wartungsfreie"-Batterie Verwendung, so kann diese durch die Verschlußkappen auf der Oberseite mittels geeigneter Batterie-Säure nachgefüllt werden (Hierbei unbedingt die Hinweise des Herstellers beachten !). Achtung: Die in den Batterien verwendete Säure ist stark ätzend und darf unter keinen Umständen an Haut oder Augen gelangen. Sollte dies dennoch der Fall sein, sind diese Stellen unverzüglich für mehrere Minuten mit kaltem Wasser abzuspülen. Sollte Flüssigkeit an Kleidungsstücke gelangt sein, sind diese ebenfalls sofort unter klarem Wasser gründlich auszuspülen. Unter ungünstigen Umständen können sich in der Batterie hochexplosive Gase bilden, welche sich beim Öffnen der Verschlußkappen oder Anschließen an elektrische Verbraucher entzünden können, daher ist beim Umgang mit Batterien äußerste Vorsicht ratsam.
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