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10. Nockenwelle aus- und wiedereinbauen
#1
Achtung: Es wird vorausgesetzt, das der Motor bereits aus dem Fahrzeug ausgebaut wurde. Außerdem muß der Ventildeckel bereits entfernt sein. Die Nockenwelle kann nicht bei eingebautem Motor entfernt werden. Außerdem müssen die Stößelstangen, die Stößelstangenabdeckung, die Hydrostößel, die Kipphebel, der Zündverteiler, die Antriebswelle der Ölpumpe, das Stirnrad und das Steuemkettengeheuse entfernt werden.

Abnutzungsgrad der Nocken ermitteln

1 Die Überprüfung des Abnutzungsgrades der Nockenwelle stellt einen kritischen Bestandteil der Motorenüberholung dar. Diese Überprüfung sollte stets vor dem Zerlegen des Zylinderkopfs durchgeführt werden.


[Bild: 18.2.jpg]
10.13 Mit einer Fühlerlehre wird das Spiel zwischen Nockenwelle und Andruckplatte gemessen.


[Bild: 19.1.jpg]
Die Stirnräder von Kurbel- und Nockenwelle müssen so ausgerichtet werden, das die beiden Markierungen (Pfeile) auf den Zahnrädern direkt gegenüberstehen.


[Bild: 19.2.jpg]
Die Nockenwelle mit großer Vorsicht und Sorgfalt aus dem Motor herausnehmen. Hierbei ist unbedingt darauf zu achten, das die Laufflächen der Nocken nicht beschädigt werden.


[Bild: 19.3.jpg]
Vor dem Wiedereinsetzen der Nockenwelle in das Motorengehäuse sind die Lager und die Nockenlaufflächen ausreichend mit Fett (auf Molybdänbasis) einzuschmieren.


[Bild: 19.4.jpg]
Die hintere Gehäuseabdeckung des Nockenwellengehäuses muß demontiert werden, bevor die Nockenwelle ausgebaut werden kann. Bei dem späteren Wiedereinbau sind die Dichtflächen mit RTVDichtmasse einzuschmieren.


[Bild: 19.5.jpg]
Vor dem Einbau der Nockenwelle sind sämtliche Lagerstellen und Laufflächen der Nocken mit MotorMontageöl oder Schmierfett auf Molybdänbasis einzuschmieren.


[Bild: 19.6.jpg]
Mit einem kurzen Stück Draht kann der Ausbau der Nockenwelle erleichtert werden. Außerdem kann wirkungsvoll eine Beschädigung der Lagerstellen und Nockenlaufflächen verhindert werden.


[Bild: Auftrag%20%201_Picture71.jpg]
11.3 Das Längsspiel der Kurbelwelle wird wie im Bild gezeigt mit einer Fühlerlehre zwischen einer Hauptlagerkappe und Druckplatte ermittelt.


[Bild: Auftrag%20%201_Picture72.jpg]
11.4b Sind die Hauptlagerschalen der Kurbelwelle nicht gekennzeichnet, so sind hier mit einem Hammer und einem geeignetem Körner entsprechende Markierungen anzubringen.

2 Der Hub der Nocken wird mit einer Innenmeßuhr an den Stößelstangen gemessen (S. Abb. 10.2).

3 Beginnend bei dem 1. Zylinder ist das Meßgerät in direkter Linie zu der Stößelstange des Auslaßventils zu montieren.

4 Die Kurbelwelle langsam in normaler Drehrichtung bewegen, bis das Meßgerät den geringsten Wert anzeigt. Nun das Meßgerät auf 0 einstellen.

5 Die Kurbelwelle langsam weiterbewegen, bis das Meßgerät den größten Wert anzeigt.

6 Das abgelesene Ergebnis notieren und mit den werksseitigen Spezifikationen vergleichen.

7 Die beschriebene Prozedur für die verbliebenen Ventile ebenfalls durchführen.

8 Liegen die ermittelten Meßergebnisse außerhalb der Toleranz, ist die Anschaffung einer neuen Nockenwelle unumgänglich.

Nockenwelle aus- und wiedereinbauen
Vierzylinder

9 Zunächst die Montagebolzen der NockenwellenDruckplatte lösen. Hierzu die Nockenwelle solange in normaler Laufrichtung verdrehen, bis die Bohrungen im Stirnrad der Nockenwelle deckungsgleich mit den darunterliegenden Schrauben sind und somit Zugang zu diesen möglich ist.

[Bild: Auftrag%20%201_Picture73.jpg]
11.4a Die Angaben auf der Lagerkappe besagen, das es sich bei der im Bild gezeigten Kappe um die des 2. Lagers handelt. Anhand des Pfeils, welcher in Richtung der Stirnseite (Vorderseite) des Motors zeigt, kann ermittelt werden, wie die Lagerkappe einzubauen ist.


[Bild: Auftrag%20%201_Picture76.jpg]
11.1 Um das Längsspiel der Kurbelwelle zu messen, wird die Innenmeßuhr zwischen Lagerzapfen und Kurbelwellengehäuse angebracht. Die Kurbelwelle wird dann mit einem Schraubendreher in Längsrichtung bewegt.

10 Die Nockenwelle zusammen mit dem Stirnrad aus der Vorderseite des Motorblocks herausnehmen. Achtung: Um Beschädigungen an den Laufflächen der Lagerstellen und Nocken der Welle zu vermeiden, muß die Nockenwelle mit größter Vorsicht und Sorgfalt aus dem Motor entfernt werden. Beim Ausbau sollte die Welle mit der zweiten Hand in Nähe des Motorblocks abgestützt und nachgeführt werden.

11 In Abschnitt 14 wird die Inspektion der Nockenwelle beschrieben.

12 Muß das Stirnrad der Nockenwelle entfernt werden, so ist ein spezieller hydraulischer Abzieher erforderlich (S. Abb. 10.12). Ist ein solcher Abzieher nicht verfügbar, sollte diese Arbeit besser einer Fachwerkstatt überlassen werden, andernfalls das Stirnrad und die Nockenwelle beim demontieren mit ungeeignetem Werkzeug mit großer Wahrscheinlichkeit Schaden nehmen werden. Das Stirnrad ist während des Abziehens so zu drehen, daß die Scheibenfeder im Schaft nicht beschädigt wird.

13 Wurde das Stirnrad entfernt, so muß dieses vor dem Wiedereinbau der Nockenwelle wieder auf diese aufgepresst werden.

a) Die Nockenwelle in der Dornpresse einspannen und die Adapterplatte hinter den vorderen Zapfen plazieren.

b) Die Unterlegescheibe des Stirnrades und das Stirnrad auf der Nockenwelle plazieren.

c) Die Scheibenfeder in den Schaft einführen.

d) Das Stirnrad der Nockenwelle auf die Nockenwelle aufpressen, bis dieses fest auf der Unterlegscheibe aufliegt.

e) Mit einer geeigneten Fühlerlehre das Spiel zwischen Stirnrad und Lager messen (S. Abb. 10.13). Das Spiel sollte zwischen ca. 0.0015 und 0.0050" liegen. Liegt das Spiel unter 0.0015", ist die Unterlegscheibe zu erneuern. Beträgt das Spiel mehr als 0.0050", muß die Druckplatte erneuert werden.

14 Bevor die Nockenwelle wieder in den Motorblock eingeführt wird, sind sämtliche Lagerstellen und Nocken mit Schmierfett auf Molybdän-Basis oder Montage-Fett einzuschmieren.

15 Die Nockenwelle vorsichtig in den Motorblock einführen. Wie auch beim Ausbau der Nockenwelle ist darauf zu achten, das die Lager und Nocken nirgends anstoßen und beschädigt werden. Die Zahnräder (Stimräder von Nocken- und Kurbelwelle) so ausrichten, das die dort jeweils angebrachten Markierungen sich direkt gegenüberstehen.

16 Nachdem die Kurbellwelle und die Nockenwelle anhand der Markierungen auf den Stirnrädern ausgerichtet wurden (S. Abb. 10.16) ist die Nockenwelle in den Sitz zu drücken. Die Zugangsbohrungen im Nockenwellenstirnrad so ausrichten, das die Montageschrauben der Gehäuseabdeckung zugänglich sind. Die Bolzen mit Loctite-Kleber einschmieren und mit dem vorgesehenen Drehmoment festziehen.

V6-Motor

Achtung: Es wird davon ausgegangen, das der Motor bereits aus dem Fahrzeug ausgebaut wurde, da die Nockenwelle nicht bei eingebautem Motor entnommen werden kann. Desweiteren müssen zunächst die Stößelstangen, Hydrostößel, das Kurbelwellen-Stirngehäuse, die Steuerkette und das Stirnrad entfernt werden, bevor mit dem Ausbau der Nockenwelle begonnen werden kann.

17 Die hintere Abdeckung des Nockenwellengehäuses lösen (S. Abb. 10.17).

18 Eine lange Schraube in eine der Nockenwellen-BolzenBohrungen stecken um den Ausbau der Nockenwelle zu erleichtern.

19 Die Nockenwelle vorsichtig aus dem Motor herausziehen. Hierbei sollte die Nockenwelle mit einer Hand in unmittelbarer Nähe des Motors gestützt werden, um Beschädigungen an den Nocken durch Aufsetzen an anderen Motorteilen zu vermeiden (S. Abb. 10.19).

20 Abschnitt 14 gibt Auskunft über die zur Überprüfung der Nockenwelle notwendigen Arbeitsschritte.

21 Bevor die Nockenwelle wieder in den Motor eingesetzt wird, sind sämtliche Lager und Nocken mit Schmierfett einzustreichen, mit dem Schmierstoff sollte an dieser Stelle nicht sparsam umgegangen werden (S. Abb. 10.21).

22 Die Nockenwelle vorsichtig in den Motorblock einführen. Es ist unbedingt darauf zu achten, das die Nockenwelle, insbesondere die Lager und Nocken, nirgends aufsetzen oder beschädigt werden. Mit einem Stück Draht (S. Abb. 10.22) kann das Vorbeiführen der Nockenwelle an den Lagerschalen eventuell vereinfacht werden.
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